Test: DJI Mavic 3 Pro
Mit der Mavic 3 Pro bietet DJI eine Foto- und Videodrohne für den Hobby- und Amateur-Bereich im höheren Preissegment. Wir durften für dich die Mavic 3 Pro mit der viel-versprechenden 3-fach Kamera mit Hasselblad-Optik testen. Um einen umfassenden Eindruck zu Foto- und Videoqualität zu erhalten, wurde die Drohne unter allen erdenklichen Lichtverhältnissen und Tages- und Nachtzeiten geflogen. Das Video dazu findest du ebenfalls in diesem Blogbeitrag.
Erster Eindruck & Eckdaten
Die wirkt DJI-typisch solid und hochwertig gebaut. Auf den ersten Blick fällt die 3-fach Optik (24, 70 und 166mm) an der per Gimbal stabilisierten Kamera auf. Diese verspricht gestochen scharfe Bilder mit Weitwinkel und 3- und 7-fach optischem Zoom. Damit eröffnen sich neue Dimensionen für Video und Foto im Amateur-Drohnen-Bereich.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist der ungewöhnlich entworfene Gimbal- und Kameraschutz. Dieser ist keine einfache, transparente Kunststoff-Schutzkappe wie bei anderen DJI-Drohnen. Stattdessen wird das schwarze Kunststoffteil zum Schutz von Kamera und Gimbal mit elastischen Riemen am hinteren Ende des Rumpfs zusammengehalten. Das ist anfangs ein Gefummel.
Nach ein paar Versuchen klappt das Ganze dann aber auch ohne Probleme. Die Idee der Konstruktion ist, dass mit dem umfassenden Schutz nebst Kamera und Gimbal auch die Propeller vor Transportschäden geschützt werden. Eine ähnliche Lösung bietet die Mini 4 Pro. Die Umsetzung ist bei der Mavic 3 Pro jedoch besser gelungen, da alle Schutzelemente eine zusammenhängende Einheit bilden.
Die USB-C-Schnittstelle und der microSD-Karten-Slot sind wie gewohnt am hinteren Ende der Drohne zu finden. Bei montiertem Kameraschutz werden die Schnittstellen von den Schutzriemen verdeckt. So muss zum Aufladen des Akkus in der Drohne die Verriegelung der Schutzriemen geöffnet werden. Was dazu führt, dass sich der Kameraschutz von der Kamera lösen kann.
Die microSD-Karten-Schnittstelle ist im Gehäuse versenkt. Ohne ein Hilfsmittel – wie einer Pinzette – wird das Entfernen der Speicherkarte mit kurzen Fingernägeln zur Fummelei. Einfache Lösung hier: Eine genügend grosse Speicherkarte einsetzen (kompatibel bis 512GB), so dass sich das Austauschen der Speicherkarte erübrigt.
Die Daten lassen sich durch direktes Verbinden per USB auf den PC übertragen. Somit ist auch für die Datenübertragung keine Manipulation der Speicherkarte nötig. Wer sich für die Cine Version der Mavic 3 Pro entscheidet, erhält 1TB fix verbauten Speicher mitgeliefert. So erübrigt sich für die meisten Piloten der Einsatz von Speicherkarten.
Lieferumfang
Das getestete Set umfasst Folgendes:
-Mavic 3 Pro Drohne
-RC-Controller mit integriertem Touchdisplay
-1 Drohnen-Akku
-USB-Ladegerät für gleichzeitiges Aufladen des Drohnen- und Controller-Akkus
-USB-A auf USB-C Ladekabel
-Schutzvorrichtung für Kamera, Gimbal und Propeller
-Je ein Ersatzpropeller pro Drehrichtung (1x CW, 1x CCW)
-Kurzanleitung
Die bietet zusätzlich:
-2 Drohnen-Akkus (Total 3 Akkus)
-Spritzwasserfeste Transporttasche für alle Komponenten
-8 Ersatzpropeller (je 4 pro Drehrichtung)
-ND-Filter Set (ND8, 16, 32, 64)
-Lade-Hub für vereinfachtes Aufladen von bis zu 3 Akkus
-Zweites USB-Ladekabel
-1 Satz Reserve Steuerhebel für RC-Controller
Erste Einrichtung und Flugvorbereitung
Dank des RC-Controllers mit eingebautem Touch-Display und vorinstallierter DJI-Fly-App, geht die Ersteinrichtung leicht von der Hand. Die App führt durch alle nötigen Schritte der Registration über Software-Updates der FlySafe-Software sowie der Drohnen- und Controller Firmware.
Wichtig vor jedem Software-Update: Immer beide Akkus voll aufladen. Das Abschalten der Drohne oder des Controllers kann unschöne Folgen haben, wenn dies während eines Software-Updates passiert.
Es empfiehlt sich, das mitgelieferte Ladegerät zu benutzen. Im Test hat sich herausgestellt, dass nur mit dem originalen Ladegerät die Schnellladung des Flugakkus unterstützt wird.
Während der ersten Einrichtung wird auch die Funktionalität des RC-Controllers mit Hilfe von Illustrationen erklärt. Zum Teil können Tasten auch individuell nach den persönlichen Vorlieben programmiert werden. Zum Einstieg macht es aber Sinn, die Standard-Konfiguration zu nutzen. Erst im Flugbetrieb bemerkt man, ob eine Anpassung der Tastenbelegung hilfreich ist.
Nachdem alles auf dem aktuellen Stand, voll aufgeladen und eine leere Speicherkarte eingesetzt ist, steht einem ersten Testflug nichts mehr im Weg. Idealerweise sollten die ersten Gehversuche auf offenem Feld abseits der Menschenmassen und Quartiere stattfinden. So kann man sich in Ruhe auf die Drohne und die Bedienung des Controllers fokussieren.
Die Vorbereitung auf dem Feld (vorteilsweise ein Kiesweg oder ähnliches) benötigt ca. ein bis zwei Minuten. Arme der Drohne ausklappen (zuerst vorne, dann hinten. Sonst verhaken sich die Arme). Dann die Schutzvorrichtung entfernen. Wichtig: Die Drohne darf nie mit montierter Schutzvorrichtung eingeschaltet werden. Das Gimbal führt beim Einschalten eine Startroutine durch. Die montierte Schutzvorrichtung verhindert diese Routine und blockiert die Gimbal-Motoren. Mit etwas Pech kann dies zu einem Schaden der Gimbal-Motoren führen.
Nach dem Einschalten des Controllers und der Drohne fahren die Systeme hoch und die Drohne sucht nach Satelliten. Wenn das Satelliten-Symbol von Rot auf Weiss wechselt, ist sichergestellt, dass alle GPS abhängigen Funktionen zuverlässig arbeiten. Danach kann mit dem Erstflug losgelegt werden.
Test-Flüge
Was beim ersten Testflug rasch aufgefallen ist, ist dass sich die Mavic 3 Pro im Vergleich zur etwas träge in der Luft anfühlt. Dies liegt daran, dass die Mavic 3 Pro in Sachen vertikale Fluggeschwindigkeit der Air 3 unterlegen ist. Vor allem der Sinkflug mit 6m/s bei der Mavic 3 Pro im Vergleich zu 10m/s mit der Air 3 macht einen beachtlichen Unterschied.
Auch die Flugzeit ist mit 43 Minuten etwas kürzer als bei der Air 3 mit 46 Minuten gemäss DJI. Alle technischen Daten findest Du am Ende des Beitrags.
Wichtig bei der Nutzung des Sportmodus (21m/s): Wenn beim Einschalten des Controllers der Flugmodus-Schalter bereits auf der Position Sport steht, wird trotzdem nur der Normal-Modus (15m/s) aktiviert. Der Grund dafür ist, dass nicht aus Versehen im Sportmodus geflogen wird, in welchem alle Hindernis-Sensoren deaktiviert sind.
Analog der Air 3 und ist auch bei der Mavic 3 Pro eine Start- und Lande-LED eingebaut. Diese erleichtert bei Aufnahmen im Dunkeln die Orientierung während des Startens und Landens deutlich.
Mit dem Übertragungssystem O3+ erreicht man unter idealen Bedingungen gemäss DJI eine maximale Distanz von 8km. Dabei müssen immer die lokalen gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.
Was sich im Test als wichtige Hilfe bemerkbar gemacht hat, ist die Warnfunktion bei einem sich nähernden bemannten Flugzeug oder Helikopter. Auf dem Display des Controllers erscheint ein blinkendes Flugzeug-Symbol. Dieses wird durch die Warnung "bemanntes Fluggerät" unterstützt. So lassen sich heikle Situationen vorzeitig erkennen und vermeiden.
Bei Flügen im Schnee in den Bergen gerät auch das Display der neusten DJI-Controller an seine Grenzen. Dies gilt für den RC (Mavic 3 Pro) wie auch den RC2 Controller (z.B. Air 3). An sonnigen Tagen im Schnee wird das Erkennen diverser Informationen auf dem Display erschwert. Zum Beispiel war das gelbe Home-Point-Symbol auf dem leuchtend weissen Schnee schwierig auszumachen. Hier wäre die Möglichkeit der Farbeinstellung oder ein permanent rotes Symbol eine Verbesserung.
Video- und Fotoqualität
Der grosse Mehrwert der Mavic 3 Pro liegt definitiv in der 3-fach Kamera mit Hasselblad-Optik. Die drei verschiedenen Brennweiten ermöglichen unbegrenzte, kreative Spielereien. Und dies jederzeit mit gestochen scharfen Bildern unabhängig von der gewählten Linse.
Selbst beim mit maximaler Geschwindigkeit und Wind manuell geflogenen Orbit um ein Objekt mit Einsatz des 7-fach Zoom wackeln die Bilder kein Bisschen. Das ist absolut beeindruckend und kaum vorstellbar, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Am besten einfach das Video in diesem Beitrag anschauen. Bilder sagen mehr als tausend Worte.
DJI Mavic 3 Pro
Fazit
Wer auf maximale Bildqualität und vielseitigen Einsatz der Kamera setzt, ist mit der Mavic 3 Pro auf jeden Fall sehr gut beraten. Sind viele lange Ausflüge geplant, greift am besten gleich zur Fly more Combo. Mit drei Akkus sind Flugzeiten von mindestens 90 Minuten ohne erneutes Aufladen bei allen Bedingungen realistisch. Der Akku des Controllers reicht für mehrere Stunden Einsatzzeit. Den Akku kriegt man an auch an einem intensiven Flugtag kaum leer.
Auf Wanderungen muss bedacht werden, dass man mit Controller und je nach Anzahl Akkus bald mal bei ca. 2kg zusätzlichem Gewicht unterwegs ist.
Die Mavic 3 Pro gehört mit 958g Abfluggewicht in die Drohnenklasse C2. Voraussetzung für gesetzeskonformes Fliegen in der Schweiz und der EU ist die Pilotenregistration und die dazu gehörenden Drohnenschulungen. Details findest Du in den folgenden Links:
Technische Daten
Interner Foto-/Video-Speicher & SD-Karte:
-Intern: 8GB ( 1TB)
-MicroSD Karte: Bis 512GB (z.B. Samsung EVO Plus 512GB V30 U3 A2 microSDXC)
Kamera-Sensoren:
-Hasselblad Kamera: 4/3 CMOS, Effektive Pixel: 20 MP FOV: 84°
-Medium Tele Kamera: 1/1.3″ CMOS, Effektive Pixel: 48 MP
-Tele Kamera: 1/2″ CMOS, Effektive Pixel: 12 MP
Digital Zoom:
-Hasselblad Kamera: 1-3x 4K: 1-3x
-Medium Tele Kamera: 3-7x
-Tele Kamera: 7-28x
Video-Formate & Auflösungen:
Hasselblad Kamera:
-Apple ProRes 422 HQ/422/422 LT
-5.1K: 5120×2700@24/25/30/48/50fps
-DCI 4K: 4096×2160@24/25/30/48/50/60/120*fps
-4K: 3840×2160@24/25/30/48/50/60/120*fps
Medium Tele Kamera:
-Apple ProRes 422 HQ/422/422 LT
-4K: 3840×2160@24/25/30/48/50/60fps
Tele Kamera:
-Apple ProRes 422 HQ/422/422 LT
-4K: 3840×2160@24/25/30/48/50/60fps
Foto-Formate & Auflösungen:
Hasselblad-Kamera:
-Einzelbild: 20 MP
-Serienbild: 20 MP, 3/5/7 Bilder
-Automatische Belichtungsreihe (AEB): 20 MP, 3/5 Bilder at 0.7 EV Schritt
-Selbstauslöser: 20 MP, 2/3/5/7/10/15/20/30/60 s
Medium Tele-Kamera:
-Einzelbild: 12 MP or 48 MP
-Serienbild: 12 MP or 48 MP, 3/5/7 Bilder
-Automatische Belichtungsreihe (AEB): 12 MP or 48 MP, 3/5 Bilder at 0.7 EV Schritt
-Selbstauslöser:
o12 MP: 2/3/5/7/10/15/20/30/60 s
o48 MP: 7/10/15/20/30/60 s
Tele-Kamera:
-Einzelbild: 12 MP
-Serienbild: 12 MP, 3/5/7 Bilder
-Automatische Belichtungsreihe (AEB): 12 MP, 3/5 Bilder at 0.7 EV Schritt
-Selbstauslöser: 12 MP, 2/3/5/7/10/15/20/30/60 s
Akku:
-Flugakku: Li-Ion 15.4V, 5000 mAh
Max. Flugzeit:
-Gemäss DJI 43 Minuten unter idealen Bedingungen
-Unter realistischen Flugbedingungen 30-40 Minuten
Abmessungen und Gewicht der Drohne:
-Gefaltet (ohne Propeller): 231.1×98×95.4 mm (L×B×H)
-Aufgefaltet (ohne Propeller): 347.5×290.8×107.7 mm (L×B×H)
-Mavic 3 Pro: 958 g, Mavic 3 Pro Cine: 963 g
Reichweite gemäss DJI (CE-Länder inkl. Schweiz):
-8km mit freier Sicht (keine Hindernisse oder Interferenzen)
-Max. Höhendifferenz ab Startpunkt: +500m
Maximale Abflughöhe:
-6000 Meter über Meer
Umgebungstemperatur-Bereich:
--10° bis 40° C
DJI Mavic 3 Pro
Test: NIKON Z f + 40 SE Kit
Im Oktober 2023 hat Nikon eine neue Vollbild-Kamera im Retro-Look auf den Markt gebracht. Mit nur 24.5 MP setzt der Kamera-Gigant auf Low-Light-Performance und lässt nebst schönen Details am Gehäuse auch den Megapixel-Fanatikern eine Option offen. Da ich herausfinden wollte, was die Nikon Z f kann und ob es auch Grenzen gibt, durfte ich sie für euch ausgiebig testen.
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