50 Jahre Interdiscount: 1980 - 1996
Der Erfolg in der Schweiz macht Lust auf mehr. In ganz Westeuropa ist Interdiscount auf Expansionskurs. Gleichzeitig läutet der PC ein neues Zeitalter ein. Die
Zukunft kann kommen.
Der konjunkturelle Aufschwung Anfang der 1980er-Jahre befeuert die Expansionswünsche der
Interdiscount-Geschäftsleitung. In der Bundesrepublik Deutschland schreibt der Branchenriese Photo Porst Anfang der 1980er-Jahre mit seinen 137 Filialen rote Zahlen – für Interdiscount die Möglichkeit, in das kriselnde Unternehmen
einzusteigen.
Lehrlingsausbildung
Viel Zeit investiert Interdiscount in die
Lehrlingsausbildung. Neben technischem
Know-how liegt ein Schwerpunkt auf dem
praktischen Umgang mit den Geräten.
Die Lernenden werden zu «Freizeitberatern
» für die Kunden ausgebildet. Primär
sollen Hobbys und Lebensgefühle, welche
die Interdiscount-Produkte ermöglichen,
«verkauft» werden.
Quarzuhren «Made in Japan»
Quarzuhren «Made in Japan» sind zu Beginn
der 1980er-Jahre der absolute Renner.
Allen voran Casio und Seiko stellen mit
ihren preisgünstigen Armbanduhren den
Markt auf den Kopf. Was bei Interdiscount
für steigende Umsätze sorgt, löst bei vielen
traditionsreichen Uhrenmanufakturen im
Jura jedoch eine existenzielle Krise aus.
Microspot
Dem Computer gehört die Zukunft. Um
Know-how und Marktanteile in diesem
Wachstumsmarkt aufzubauen, übernimmt
Interdiscount 1984 die etablierte Detailhandelskette
Microspot. Weitere Zukäufe
beschleunigen die Expansion. 1987 zählt
die Handelskette fast 1000 Mitarbeitende
und erzielt erstmals über 300 Millionen
Franken Umsatz.
Unterhaltungselektronik und Arbeitsinstrument
Der Computer ist Unterhaltungselektronik
und Arbeitsinstrument in einem. In den folgenden
Jahrzehnten wird er den Alltag der
Menschen im Büro und zu Hause radikal
verändern. Doch das wissen Mitte der
1980er-Jahre noch die wenigsten. Deshalb
schickt Interdiscount 1985 den «Computer-
Bus» mit IT-Cracks an Bord durch die ganze
Schweiz. In dem mobilen Lern- und Testcenter
erhalten Schüler und Mitarbeitende
die Möglichkeit, erste Erfahrungen mit
dem Computer zu sammeln.
Game Boy
Sein Name ist Programm: Als der Game
Boy 1989 in den Läden auftaucht, ziehen
Tetris, Super Mario und Pokémon Millionen
von vorwiegend männlichen Jugendlichen
in ihren Bann. Innerhalb weniger Jahre
macht der Game Boy Videospiele von
einem Nischenprodukt zum Milliardengeschäft.
Düsseldorf, Paris und Barcelona
Parallel zu Beteiligungen an ausländischen
Firmen baut die Interdiscount-Geschäftsleitung
ab 1988 eigene Ländergesellschaften
auf. Bald ist das prägnante Interdiscount-
Logo in Düsseldorf, Paris und – wie
im Bild oben – in Barcelona zu sehen. Ambitioniert
sind die Pläne in der Grande Nation.
Durch die Übernahme eines konkursiten
Konkurrenten soll das Filialnetz
innerhalb weniger Jahre auf 120 Standorte
anwachsen.
The Sky is the Limit
«The Sky is the Limit» – 1995 lässt Interdiscount
anlässlich des 25-jährigen Jubiläums
den weltweit grössten Heissluftballon
in die Höhe steigen. Doch der Schein trügt:
Wenige Monate später ist die Luft im Unternehmen
draussen, der Aktienkurs stürzt
in den Keller. Was ist passiert? Der mit viel
Fremdkapital vorangetriebene Vorstoss ins
Ausland ist gescheitert. Nach hohen Defiziten
und Wertberichtigungen, vor allem in
Frankreich, droht 1996 der Konkurs.
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